24 Nürburgring – vom 17.06 auf den 18.06.2006

 

 

Warum eigentlich erneut ein 24 Stunden Rennen am Nürburgring?

Nach dem Rennen 2004 (vgl. Bericht http://www.doslot.de/24-ring.htm) hatten wir uns eigentlich gesagt nie wieder!

Nun 2Jahre später, sah alles anders aus. Das 2005er 24Stunden Rennen verlief laut zahlreicher Erzählungen sehr gut. Der Veranstalter hatte also offensichtlich aus seinen Fehlern gelernt! Dazu gab es endlich keine belgische, für das Team des eigenen Sohnes parteiische Rennleitung mehr. So wollten wir eine erneute Teilnahme in 2006 wagen.

 

 

Das Team

Die üblichen Verdächtigen der Plastikquäler (Jan Uhlig, Mirko Weber, Marcel Wondel und Sebastian Nockemann) wollten dann auch alle fahren, somit stand die „Stamm-Mannschaft“ für 24 Stunden Rennen schon mal.

Wir waren schon gemeinsam die 24Stunden Ochenbruck 2004 und 2005 gefahren, die 24Nübrugring 2004 und zahlreiche andere Langstrecken Rennen in zumindest ähnlicher Konstellation.

Auf zwei 8-spurigen Bahnen wollten wir jedoch nicht mit nur 4 Leuten antreten. Thomas Nötzel, der uns auf der DPM2005 super unterstützt hatte, konnte leider nicht für uns fahren, da er mit seinem Club, SRC-Köln, bereits am Start war. Also holten wir uns den netten Trierer Ralph Seif mit ins Boot, der auch sofort von der Idee angetan war. Auch wenn er etwas älter als das restliche Team ist (sorry Ralph *g*) war er doch eindeutig die richtige Wahl :) -Team komplett.

 

 

            Sebastian                                Jan                               Mirko                               Marcel                          Ralph

 

 

Die Vorbereitung

Endlich einmal relativ entspannt, beginnen wir, für uns ungewöhnlich früh mit der Vorbereitung.

Wie 2004 wollten wir einen Honda NSX fahren, da jedoch jeder Karosserietyp laut Reglement nur noch 3mal starten durfte, ging dies bei unserer Nennung nicht mehr. Ebenso waren der Lamborghini Gallado, Nissan Skyline und der Audi TT bereits vergeben, so dass wir erst einmal auf ausgiebige Internetrecherche gingen.

Hätte man`s vorher gewusst, wäre der ganze Aufwand nicht nötig gewesen, durch letztlich anders gewählte Fahrzeuge anderer, sowie Teamabsagen. So hätten wir letztlich doch jeden der gerade erwähnten Karosserie-Typen (außer dem NSX) fahren können :-(

Wie dem auch sei, nach langer Suche hatten wir endlich das Richtige für uns gefunden, den Morgan Plus8 von 2004. Die Lackierung viel, fast schon obligatorisch, nicht original, sondern im Plastikquäler-Design aus.

Nach der Reglement-Liste der zugelassenen Chassis viel uns die Wahl nicht schwer - ein Schöler sollte es sein! Ebenso für die Beleuchtung war die Wahl nicht schwer, hier wählten wir die leichte und bisher immer zuverlässige Schaltung von Overdrive. Da es bei uns Studenten und Schülern mit dem Geld immer knapp ist, fragten wir bei zwei Herstellern nach Sponsoring, nach kostenlosem Material.

Besten Dank hiermit an Uwe, Chef von Schöler Chassis und

an den Chef  von Overdrive Slotparts, die uns mit den benötigten Teilen aus ihrem Programm unterstützten!

 

Bereits eine Woche vorher - ja auch so was kommt bei uns vor - ist der Morgan fahrbereit, nur noch Kleinkram ist zu erledigen. Am Dienstag testen Jan, Marcel und Sebastian fleißig in Schwerte und sind letztlich sehr zufrieden.

 

Die Beleuchtung geht...

 

Das Chassis ist abgestimmt...

 

Und auch die letzten Details sind fertig!

 

 

 

Das Rennen

1 Holz Bahn, 1 Carrera Bahn, 16 Teams, 24 Stunden

 

Links ist die Carrera-Rennbahn zu sehen und rechts die Holz-Rennbahn

 

 

Die Teams

 

TEAM KÖLN 1
TEAM KÖLN 2
TEAM SKIPSPEED
SRC WESERBERGLAND
SLOT-CAR-HEAVEN
RBC AACHEN
LRD INTERNATIONAL
SLOT im POTT
NEWCOMER
RENNARENA HERBORN
SCO BELGIEN
DRÜCKERKOLONNE
PLASTIKQUÄLER
CARRERA-CLUB OBERBERG


 

Das Training

Pünktlich um 9.oo Uhr am Ring angekommen, soll nach einer Teamvorstellung um 10.oo Uhr das Training beginnen - soweit mit der Theorie.

In der Praxis sieht es leider wie so oft etwas anders aus! Der Einlas in die Erlebniswelt, als Veranstaltungsort, gestaltet sich etwas schwierig. Als diese Hürde genommen ist, erfolgt eine kurze Vorstellung der Teams. Nun soll das Training beginnen, aber der Fehlerteufel schlägt das erste Mal zu. Die Holzbahn will nicht funktionieren, so dass erst ein mal nur auf der Carrerabahn trainiert werden kann.

Nach einer Weile ist dann auch endlich Strom auf der Holzbahn, jedoch so wenig Gripp das Trainieren dort kaum Sinn macht!

 

Es wird ungeduldig auf den Strom gewartet!

 

 

Das Qualifiing

Nachdem endlich beide Bahnen funktionieren, die Regenreifen vorbereitet, die gestellten Motoren eingebaut und alle Autos abgenommen sind, geht es ans Qualifiing auf der ausgelosten Spur 7 der Carrera-Bahn. Mit einer 5,6er Zeit holt Mirko für uns den 1. Platz vor dem Team Skipspeed (Vorjahressieger) und RBC Aachen (Gastgeber).

Alle Top-Qualifier Teams wählen für den Start die Carrera-Bahn, die Langsameren müssen sich somit zum Start des Rennens mit dem niedrigen Gripp der Holzbahn rumquälen.

 

Die letzten Rennvorbereitungen werden getroffen

 

 

Das Rennen – Zusammenfassung

Der geplante Start verzögert sich durch die Anfangsprobleme, sowie PC-Problemen reichlich. Deutlich nach 16.oo Uhr gehen im 3.Startanlauf 14 Teams von 16 Teams in das Rennen, 2 belgische Teams sind gar nicht erst erschienen.

 

 

Das Startfeld - vor dem Start

 

 

Hilfe durch Edding - Zweistellige Startnummern waren Pflicht... :(

 

 

Rennhälfte 1

Auf der Carra-Rennbahn fahren Köln1 und 2, Skipspeed, RBC Aachen, Slotcar-Heaven, Slot im Pott, Carrera Club Oberberg und wir die Plastikquäler miteinander.

Auf der Holzbahn SCO Belgien, Newcomer, Drückerkolonne,  SRC Weserbergland,  LRD International und Rennarena Herborn.

Im ersten Turn sind Slotcar-Heaven, Skipspeed, Aachen und wir fast gleich auf, die restlichen Teams jagen in Lauerstellung hinterher, letztlich setzt Mirko sich mit wenigen Runden Vorsprung durch.

Während für uns die ersten 12 Stunden auf der Carrerabahn ohne Probleme ablaufen und wir unseren Vorsprung langsam aber sicher ausbauen können, tobt um uns herum immer mal wieder das Chaos. Unser große Vorteil zu vielen anderen Teams ist unser sehr ausgeglichenes Team, alle Fahrer sind gleich schnell unterwegs.

In der ersten Rennhälfte hat Team Skipspeed lange auf dem 2. Platz mit Lichtproblemen zu kämpfen, Aachen nach einer Karosserie-Reparatur mit einem schleifenden Hinterrad und Köln 1 mit einem im Topspeed trägen Auto.

Was auf der Holzbahn geschieht kriegen wir nur am Rande mit. Eindeutig ist, das der Gripp mit der Zeit kommt und auch dort um die Plätze hart gekämpft wird. Immer mal wieder kommt es auf einer Spur zu einem Fehler beim  Runden zählen, als Ursache werden „zu kurze“ Leitkiele ausgemacht, so dass die entsprechenden Teams diesen wechseln müssen und die verloren gegangen Runden gut geschrieben bekommen.  Beim Team LRD International kommt es zur Meinungsverschiedenheit ob der Runden zwischen Team und Rennleiteung, so dass Diese genervt vorzeitig die Heimreise antreten (821 Runden). Eine Weile später muss das Team SCO-Belgien ebenfalls aufgeben, von ihrem eigenen Team-Kameraden im Stich gelassen, sind ihnen 24Stunden zu zweit, einfach zu viel (3121 Runden).

 

Nachtphase

 

 

Rennhälfte 2

Nach der ersten Rennhälfte führen wir mit einem Vorsprung von ca.100Runden, nun heißt es Bahnwechsel die 8 schnellsten aus dem Qualifiing wechseln auf die Holzbahn, die verbliebenen anderen 4 Teams auf die Carreraschiene.

Zum Start der 2. Rennhälfte tut sich erst einmal nichts auf der Holzbahn, wieder kein Strom. Nach der Fehlersuche und dann endlich dem Start in Rennhälfte 2 trifft unverschuldet das Pech auf uns, nach wenigen Runden wird klar unser Auto wird nicht gezählt, somit müssen wir nach 12Stunden Fahrzeit an einem gut laufenden Auto den Leitkiel wechseln! Das Ende vom Lied ist, die Runden werden immer noch nicht gezählt und das Auto in dem sich alle Teile schön aufeinander eingefahren hatten rappelt und springt nach der unnötigen Schrauberei wie ein Hase über die Bahn.

Im ganzen Rennen verstehen wir uns, im Gegensatz zu 2004, trotz der vielen Probleme und Unzulänglichkeiten mit dem Veranstalter, Jörg Fücken gut. Der Unterscheid zu 2004 besteht in der Art und Weise… Jörg ist zu jeder Zeit bemüht für alles eine faire Lösung zu finden, was nicht immer eine leichte Aufgabe ist.

Im ganzen Rennverlauf helfen wir dann auch immer mal wieder mit Tipps für die zickende Computer Zeitnahme und Software aus. Nachdem auch bei unserem Problem auf uns gehört wird und die Empfindlichkeit nachjustiert wird, wird unser Auto endlich gezählt. Die 140 Runden die wir aufgrund der Defekten Zeitmessung verloren haben, werden uns gut geschrieben, leider nicht die weiteren 60 die wir brauchen bis unser Auto endlich wieder wie gewohnt läuft, gar nicht zu Reden von den Runden die wir brauchen bis die Spur (alle andere Team sind mittlerweile 200Runden gefahren) wieder richtig Gripp hat. Mit dieser Lösung sind wir nicht wirklich zufrieden, fahren aber Zähne knirschend weiter.

Auf der Holzbahn sieht die Kräfteverteilung etwas anders aus. Nach der Eingewöhnungsphase sind nun Oberberg, Köln 1 zu den schon auf der anderen Bahn ganz schnellen Teams Slotcar Heaven und RBC Aachen dazu gekommen. Skipspeed ist Anfangs langsamer und verliert an Boden, läutet dann aber die Aufholjagd ein.

Mit 8Teams gibt es relativ viele Terrorphasen und Unfälle, so dass wir schon auf der Carreraschiene zum Schluss unsere Taktik geändert haben und auf Vorsprung halten fahren, um die 100 Runden sollten doch wohl genügen… :-)

Auf der Carrera-Rennbahn wirft nun auch die Rennarena Herborn die Flinte ins Korn und bricht das Rennen ab (5144 Runden). Somit verbleiben nur noch 3 Teams in der vermeindlich langsameren Gruppe.

Jedoch wird langsam ein ganz anderes Problem deutlich. Anfangs durch die dreckige Holzbahn gehandicapt holen die drei Teams auf der Carrera-Rennbahn mittlerweile enorm auf die Spitze auf und das mit deutlich langsameren Runden als die Top-Qualifieer der 8er Gruppe auf der Holzbahn. Wer sich nun fragt wie das geht, hier die Erklärung: Während sowohl auf der Carrera-Bahn als auch auf der Holzbahn die 8er Gruppe viele kurze Terrorphasen und immer mal wieder längere Terrorphasen erleben dreht die 3er Gruppe ohne Unterbrechung ihre Kreise. Mit konstant fast 0,5s langsameren Rundenzeiten als wir zuvor fahren sie teilweise trotzdem 10-20 Runden mehr pro Heat als wir. Nach kurzer Rechnerei wird uns klar, es reicht nicht um uns gefährlich zu werden, so dass wir uns nicht mehr weiter um dieses Kuriosum kümmern.

Unser einziger außerplanmäßiger Stopp in diesem 24Stunden Rennen soll nach mehr als 20Stunden sein, ein verklemmten Motor ist Schuld, der zum Glück schnell behoben ist.

Im letzten Heat bricht dann das vierte Team das Rennen ab. Skipspeed mit Dirk Wolf am Drücker hat sich wieder Dicht an Köln 1 auf Gesamtposition 3 herangefahren und möchte diese im Schluss-Sprint noch abfangen. Rundenlang fahren wir als schnellste auf der Bahn nebeneinander, plötzlich fällt auf, das laut Zeitnahme  Skipspeed über 10 Runden weniger gefahren hat als wir, was eindeutig nicht sein kann! Nach Diskussion mit der Rennleitung und anderen Teilnehmern, die die gezählten Runden ihrerseits für richtig halten und sogar noch der Meinung sind unserer Ralph am Drücker und Dirk würden sowieso mindestens jede 2. Runde abfliegen, beenden Skipspeed das Rennen ebenfalls vorzeitig (9714 Runden).

Dadurch das andere Teilnehmer meinen, die Runden würden stimmen, konnte die Rennleitung nur das Angebot machen, nach dem Rennen im PC-Programm zu versuchen die Runden nachzuvollziehen, was nach der langen Rennzeit, jeder, aber auch wirklich jeder der im Raum ist, ob der vergangen Stunden und der enormen Hitze geschafft, „dankend“ ablehnt und den Stecker zieht.

Nun wollen wir noch einmal kurz zeigen was möglich ist, bisher auf der Holzbahn mit Spitzenzeiten von 7,1s mit dem Feld mitgeschwommen, bereitet Ralph Seif (unser „Gast“-Fahrer und Holzbahn-Profi) einen Radsatz vor und ich überarbeite ganz in Ruhe unseren Morgan. Bedankt wird diese Mühe und Zuwendung mit konstanten 6er-, und einer Bestzeit von sogar 6,7s und den großen Augen der Anderen. :-)

Um 16.oo Uhr enden die 24Stunden vom Nürburgring mit dem planmäßig vorletzten Heat von 90 auf 45min gekürzt und dem letzten Heat sogar ganz wegfallen gelassen.

 

Das Startfeld - nach dem Zieleinlauf

 

 

Das Ergebnis:

 

Platz Team Runden
1 Plastikquäler 10422
2 Slotcar-Heaven Wuppertal 10330
3 Team Köln 1 10267
4 Rennbahncenter-Aachen 9996
5 Drückerkolonne Westerwald 9944
6 Newcomer Euregio 9839
7 Team Skipspeed * 9714
8 Carrera Club Oberberg 9676
9 SRC Weserbergland 9642
10 Slot im Pott 9467
11 Team köln 2 9335
12 Rennarena Herborn * 5244
13 SCO Belgien * 3121
14 LRD International * 821

Mit * gekennzeichnete Teams haben das Rennen nicht beendet

 

 

Siegerehrung

 Positiv anzumerken ist, dass kein Team Protest gegen ein Fahrzeug einlegt, so dass ohne End-Abnahme diese ereignisreichen 24 Stunden beendet werden können.

Achim, Marcels Vater ist auch wieder am Ring eingetroffen bringt in Manier von 2004 den Sekt zum Anstoßen auf unseren erneuten Sieg mit.

 

Mal ein etwas "anderer" Pokal...

 

Sebastian - DoSlot