24h 2001

 

Der Klassiker!
Nun schon zum dritten mal:  Die 24 Stunden von Dortmund

Wir bedanken uns bei allen Teilnehmern, da diese maßgeblich am Erfolg des diesjährigen 24 Stunden Rennens beteiligt waren!


Die Teams:

 Teamname Heimat Fahrzeug Teamleiter Fahrer Fahrer Fahrer Fahrer Fahrer
De Dellmänner Wermelskirchen Porsche GT1 Guido Blechmann Mike
Dicke
Dino Tebling Werner Borrmann Phillip Schulte Jens Kubbilun
Braekler Team Paderborn MC Laren Hermann Prawattke Silvia Prawattke Ralf Linnemann Burkhard Görts    

Carrera-Freunde-
Schwerte

Schwerte Porsche GT1 Harald Simon Daniel Müller Boris Pyzella Daniel Simon
Lido Dortmund MC Laren Wolfgang Becher Reiner Barm Markus Werning Frank Stachowiak    
Meister Jäger Dortmund MC Laren Frank Boldt Stefan Boldt Tobias Boldt Frank Koll Uwe Pfaffenbach Björn Körner
The Reds Dortmund Porsche GT1 Sebastian Nockemann Andreas Lippold Frank Ganser Carsten Bonnekoh Damian Wolf Martin Wolf



Die Ergebnisse:  

Team Turn1 Turn2 Turn3 Turn4 Turn5 Turn6 Turn7 Turn8 Turn9 Turn10 Turn11 Turn12 Gesamt
The Reds 614 (2) 632 (1) 625 (3) 653 (5) 628 (6) 601 (4) 523 (2) 530 (1) 525 (3) 532  (5) 517    (6) 512    (4) 6892
Dellmänner 619 (1) 615 (3) 585 (5) 582 (6) 613 (4) 618 (2) 504 (1) 507 (3) 511 (5) 500  (6) 493    (4) 502    (2) 6649
Meister Jäger 601 (6) 601 (4) 610 (2) 560 (1) 592 (3) 601 (5) 500 (6) 488 (4) 428 (2) 504    (1) 479    (3) 478    (5) 6442
Lido 615 (3) 571 (5) 551 (6) 574 (4) 597 (2) 565 (1) 493 (3) 467 (5) 435 (6) 519  (4) 484    (2) 480    (1) 6351
Carrera-Freunde-
Schwerte
580 (4) 588 (2) 565 (1) 606 (3) 553 (5) 515 (6) 490 (4) 495 (2) 470 (1) 493  (3) 436    (5) 405    (6) 6196
Braekler Team 561 (5) 548 (6) 591 (4) 566 (2) 522 (1) 582 (3) 453 (5) 454 (6) 434 (4) 489  (2) 464    (1) 430    (3) 6094

 Die eingeklammerten Zahlen sind die Spurnummern! Die 3 bzw. 4stelligen die Rundenzahlen



Der Rennbericht:

Bei der dritten Auflage des Rennens kann man mit Fug und Recht behaupten, daß es sich nun um eine feste Veranstaltung im Terminkalender der Slot-Racer im Großraum Dortmund handelt.
Wie schon im letzten Jahr fand die Veranstaltung im DO SLOT ! zum Monatswechsel August September statt. Genau gesagt: Rennstart am 31.8. um 20.oo Uhr – Zieleinlauf am 1.9. um 20.oo Uhr.
Aber eins nach dem anderen.
Wie in Dortmund nun schon üblich wurde mit Ninco  Mc. Laren GTR gefahren. Da aber auch hier die Zeit nicht stehen bleibt, wurde in diesem Jahr zum ersten Mal mit den stärkeren NC 2 Motoren gefahren. Des weiteren wurde die Palette der zugelassenen Fahrzeuge von einem reinen Mc. Laren Feld um zwei weitere in Technik und Leistung gleichwertige Fahrzeuge erweitert: Ferrari F50 und Porsche GT1. Dies geschah um den verschiedenen Geschmäckern Rechnung zu tragen und um den Teilnehmern der 24h von Herdecke, es war leider das Abschiedsrennen auf dieser Bahn und beim immer netten Gastgeber Wolfgang Kohlstedt, die Möglichkeit der weiteren Nutzung, der dort homologierten Porsche zu ermöglichen.
Doch nun zum Rennen:
Nach einem verzögerten Start, Schuld war der Zeitencomputer, der nach der Einführungsrunde keine Lust mehr hatte das Rennen zu starten, wurde es hektisch. Schon in der Einführungsrunde will sich der Porsche vom Team „The Reds“ nicht von der Stelle bewegen. Also schon vor dem eigentlichen Start runter von der Bahn. Teamleiter und Chefschrauber Sebastian Nockemann baut das Auto in Hektik auseinander während der Startcomputer flottgemacht wird. Als der Start dann endlich erfolgt, kommen alle Autos gut weg. Team „Lido“ mit Reiner Barm am Drücker geht in Führung. 1 Runde später knallt Sebastian den Porsche auf die Bahn. Der erste Starter, der „Reds“, Carsten Bonnekoh fährt volles Risiko, dem Feld hinterher. In der Kurve zur Start und Zielgeraden macht das Auto einen fürchterlichen Satz, dreht eine atemberaubende Luftschraube, schlägt auf die Piste, die Karosse springt ab, Teamleiter Sebastian und Erststarter Carsten wetteifern in der Frage, wer am schnellsten blass werden kann. Das Ganze noch einmal, siehe oben, Auto von der Bahn ...
Nach der Reparatur geht es wieder bis zur gleichen Kurve. Der Porsche  bockt, springt aus dem Slot – Führungskiel und Schleifer sind ab – der Porsche k.o. Alle bleich, wie gehabt, aber der Fehlerteufel ist ausgemacht. Offensichtlich wurde bei der ersten Hektikreparatur eine Chassisschraube nicht richtig festgezogen und das Aas steckt jetzt im Slot, genau in jener Kurve, die dem Porsche schon zweimal zum Verhängniß wurde. Erneute Reparatur, Auto auf die Piste, das Feld zieht ruhig und gleichmäßig schnell seine Runden, „Lido „ führt vor „De Dellmänner“ mit Mike Dicke gefolgt von den „Meisterjägern“ mit Frank Boldt und dem Rest der Meute. Carsten greift erneut zum Drücker – man weiß nicht genau wer mehr unter Strom steht: die Bahn oder Carsten ! Dann die Teufelskurve – Porsche durch – Runden Bestzeit ! Carsten  Bonnekoh fährt eine schnelle Runde nach der anderen, aber das Team liegt jetzt schon über dreißig Runden zurück. Dann der nächste Schock für „The Reds“. Die Burschen haben während der Reparatur der Zeitmessung geschraubt – Beschwerde – zu Recht. Aber was tun? Wie lange war das überhaupt? – Fragen über Fragen. Die Rennleitung aus den einzelnen Teamleitern und dem Rennleiter setzt sich als Renngericht zusammen – 2,5 Minuten Zeitstrafe, Stop and go, das heißt in der Reparaturzone anhalten und die Zeit abwarten. Alles reine Nervensache! Wieder ist das Feld weitere 15 Runden enteilt.
So langsam kehrt Rennroutine ein. Die „Reds“ sind immer noch etwas rappelig aber der ruhende Pol des Teams, der Altmeister Andreas Lippold bringt es auf den Punkt: Bis morgen Abend ist noch viel Zeit – erstmal sehen! Erstmal sehen die „Reds“ nichts
. Nach einer Stunde sieht die Plazierung so aus: Team „Lido“ vor, „De Dellmänner“, vor „Meisterjäger“, vor „Carrera Freunde Schwerte“, vor „Braekler Team“ und „The Reds“. Nach den ersten Fahrerwechseln und dem ersten Spurwechsel - nach zwei Stunden - streiten sich „De Dellmänner und „Lido“ um die Führung. Das Chaosteam vom Start, „The Reds“ haben ihren Rhythmus gefunden, der Porsche läuft wie auf Schienen. Das Team ist bis auf 5 Runden an die Führenden heran gefahren – und das in nur zwei Stunden. Nebenbei bemerkt handelt es sich bei dem Auto um das Siegerfahrzeug der 24h von Herdecke. Fragt sich nur, kann die Kiste noch ein 24h Rennen ab, oder wird er langsam weich ? Siehe Anfang?
In den nächsten Stunden verschieben sich langsam die Positionen. Beim Team „Lido“ rächt sich der Trainingsrückstand der beiden Gastfahrer, das Team fällt langsam zurück. Im Laufe der Nacht gewinnen „The Reds“ gegen die Müdigkeit und gegen das eine oder andere Team und machen unaufhörlich Boden gut. Beim Spurwechsel um null Uhr führen sie tatsächlich hauchdünn vor „De Dellmänner“, das heißt zu diesem Zeitpunkt: „The Reds“ vor
„De Dellmänner“ vor „Meisterjäger“ vor „Carrera Freunde Schwerte“ vor „Lido“ und „Braekler Team“. Der Teamleiter der „Dellmänner“,  Guido Blechmann, füllt ab jetzt eine geheime und bestimmt verbotene Tuningflüssigkeit in – nein, nicht in den Renner – sondern in sich ein. Flasche ohne Label, Flüssigkeit klar, wahrscheinlich gefährlich und brennbar, denn Guido läßt niemanden in die Nähe der Flasche.
Zwei Stunden später, die Flasche, s.o., wirkt wohl noch nicht so richtig, liegen die „Meisterjäger“ mit ihrem „Normal“  Mc. Laren, die wunderschöne Mc. Laren – Jägermeister – Meisterjäger Karosse von Uwe Pfaffenbach ist im Stall geblieben, plötzlich hinter „The Reds“ auf Platz zwei. Das „Braekler Team“ mit der einzigen Frau im Feld, (Teamleiter Hermann Prawattke: „nur wegen der Quote!“), ist ganz knapp hinter „Carrera Freunde Schwerte“, die im dezimierten Team, zwei Fahrer sind ausgefallen, wirklich stark kämpfen, auf Platz fünf. Am übelsten hat es „Lido“ erwischt. Das Team von Wolfgang Becher wurde mittlerweile klammheimlich durchgereicht. Die Jungs hängen mittlerweile am A... der Welt. Frank Stachowiak kämpft zwar tapfer, aber vor dem Rennen schon keinen Schlaf, beim Rennen sowie so nicht und kein Training, das ist einfach zuviel. Platz sechs.
Mittlerweile ist es früher Morgen oder späte Nacht oder Ostern oder ... niemand weiß es ganz genau, draußen ist es dunkel, igitt. Die Zeit wird lang. Jetzt zeigt sich wer sein Auto im Griff hat, wer halb im Schlaf noch anständige Zeiten fahren kann ohne den Renner aus der Bahn zu werfen.
Mitten in dieser Einöde gibt es noch einen Beinahe Stromausfall. Das komplette DO SLOT ! ist durch einen Fehlerschutzschalter gesichert, der ab und zu ohne Grund auslöst ! Die Szene wäre Filmreif wenn nicht das Happy End fehlen würde. Der Schalter fällt, Uwe Pfaffenbach, zum Glück gerade nicht am Fahren, hört den ihm bekannten Ton, macht einen Riesensatz, 12 Meter oder so, zur Stromverteilung und haut den Schalter, ehe der sich versieht und überhaupt bei null angekommen ist, wieder hoch. Aber wie das Leben so spielt finden es alle toll: die Stromversorgung der Bahn, das Licht, diverse Kleingeräte – nur einer nicht – richtig: Der Computer. Der Blödmann rückt einige Zahlen der Wertung nicht mehr heraus, hartneckig wie er nun mal ist. Vier Stunden später wird er sie dann ungefragt hergeben, aber dann will sie keiner mehr wissen. Also den ganzen Timerkram noch einmal eingeben und immer schön ein Handprotokoll schreiben. Was lernen wir daraus? Computer sind doof, können nichts, außer besonders gut eine null von einer eins zu unterscheiden. Wir sollten auf mechanische Rundenzähler umsteigen?!
Nachdem auch diese Hürde genommen ist, draußen ist es hell geworden, Ostern haben wir auch nicht, kommt wieder leben in die Bude. Es gibt Kaffee, Brötchen, Marmelade und für die ganz hart Gesottenen, gebratene Schnitzel! Wer war müde gestern Nacht? – Keiner !
Silvia Prawattke, die mit der Quote, kommt grinsend aus ihrem Wohnwagen, Schild an der Tür: Presse und Groupies nur nach Anmeldung! – Das war Hermann, ganz klar! – krallt sich den Drücker und macht Hitze. Auch die anderen im „Braekler Team“ waren nicht untätig. Der Mc. Laren, immerhin das aufgerüstete Vorjahresauto der Paderborner, läuft wieder anständig. Haben Sie jetzt den Biß um wieder weiter nach vorn zu fahren? Sie haben während der letzten zwei Stunden einen Platz eingebüßt und sind momentan an 6. Stelle, davor „Carrera Freunde Schwerte“ 5., davor „Lido“ 4. nur eine Runde hinter „Meisterjäger auf 3, davor „De Dellmänner“ auf  2 und auf  1 immer noch „The Reds“.
Der Nachmittag naht, man kann das Ende des Rennens am Horizont schon erahnen. Es kommen wieder einige Gäste und Zuschauer an die Rennstrecke um zu schauen ob die Verrückten noch immer da sind. Sie sind.
Es geht langsam auf den Endspurt zu, die Rennwagen gehen nacheinander noch einmal an ihre Boxen für den möglichst letzten, entscheidenen  Pit Stop. Alle taktieren, um mit möglichst frischen Teilen in die letzte Rennphase zu gehen. Bei den „Braeklern“ klemmt es ein wenig. Keine Auffälligkeiten bei den „Carrera Freunden Schwerte“ und den „Dellmännern“. Die „Meisterjäger“ ziehen ihren Wagen wie alle anderen durch die Blitzwartung, zurück auf der Strecke zieht der Mc. Laren nicht richtig. Frank Koll fährt, er weiß, daß sich Team „Lido“ wieder auf Schlagdistanz an sie heran gearbeitet hat. Neuer Boxenstopp. Uwe Pfaffenbach rupft den Wagen von der Bahn, schaut, zaubert, Wagen wieder drauf, Wagen rennt – na also. Was die Jungs nicht wissen Team „Lido“ ist bis auf  10 Runden dran, aber die Hinterachse ist mal wieder zerritten, die Reifen sind eckig wie Würfelzucker und die Schleiferbürsten sehen aus als wären sie noch aus der Zeit der Erfindung der Slotcars übrig. Also Boxenstop – alles neu – 45 Runden sind weg – das ist hart. Die „Reds“ führen seit letzter Nacht, aber auch sie brauchen eine neue Hinterachse. Sebastian Nockemann wartet noch auf einen günstigen Moment zum Boxenstop. Der Porsche liegt im Moment miserabel, da nicht nur die Hinterachse, sondern auch die Reifen völlig am Ende sind. Frank Ganser fährt obendrein noch Außenspur und sich die Seele aus dem Leib. Durch und durch naßgeschwitzt stellt er seinem Teamleiter ein Ultimatum: Neues T-Shirt oder neue Achse! Es gibt die Achse. Auto zurück auf der Bahn.  In genau 9,9 Sekunden jagt Frank den Porsche in der ersten Runde nach dem Boxenstop um den 35 Meter langen Kurs. Tagesbestzeit!
So langsam wird klar „The Red“ werden hier und heute nicht zu schlagen sein, sie führen im Moment mit 177 Runden vor den „Dellmännern“, die sich auch schon auf dem zweiten Platz recht breit machen, was war wohl in der Flasche?, aber dahinter brennt der Kampf um die Plätze: 143 Runden dahinter liegen die „Meisterjäger“ auf Platz drei, 143 Runden später ist Team „Lido“ in der Wertung auf Platz 4, ganz dicht – nur 6 Runden dahinter, kämpfen die „Carrera Freunde Schwerte“ um den stets besonnen und freundlichen Harald Simon. Weitere 151 Runden zurück blasen die „Braekler“ noch einmal zum Angriff.
Leider bekommt das Schwerter Team mit seinem Auto noch ein paar Problemchen, eigentlich nicht schlimm, aber die Summe der Dinge entscheidet nach 24 Stunden. Das müssen jetzt alle Teams einsehen. Die Positionen festigen sich sowohl für die Quotentruppe aus Paderborn, die den Anschluß nur schwer halten kann, wie auch für „Lido“, die zwar die Schwerter Jungs abfangen konnten, aber keine Möglichkeit mehr sehen an die „Meisterjäger“ heran zu kommen.
So geht es dann auch mit einem wunderschönen Formationsflug – alle Autos nebeneinander – nach 24 Stunden durchs Ziel.

Platz 1:  THE REDS  Porsche GT1
Platz 2: 
DE DELLMÄNNER  Porsche GT1  
Platz 3:  MEISTERJÄGER 
Mc.Laren GTR
Platz 4: 
LIDO  Mc.Laren GTR  
Platz 5:  CARRERA  FREUNDE  SCHWERTE  Porsche GT1  
Platz 6: 
BRAEKLER  TEAM  Mc.Laren GTR

PS: Nachdem die „ Carrera Freunde Schwerte“ ihren Renner nach den 24h von Dortmund gar nicht mehr so richtig mochten, es schon erste Gerüchte von : „Der kommt in die Tonne“ gab, haben die Jungs nun eine sehr viel bessere Lösung gefunden. Nach dem Motto: „Ein schöner Tod für einen Rennwagen“ hängt nun ein sehr dekoratives Display mit allen Erinnerungen; defekten Ersatzteilen und dem besagten Porsche GT1 in den Schwerter Clubräumen an der Wand. Eine tolle Idee.

 

Sebastian & Reiner - DoSlot